Wenn die dunkle Jahreszeit auf die Stimmung drückt

Die kurzen Wintertage und wenig Tageslicht schlagen vielen Menschen aufs Gemüt. Witterungsbedingt unternimmt man weniger, trifft sich seltener mit Freund:innen und lebt oftmals zurückgezogener als im Sommer. Das kann sich mit einem Gefühl der Melancholie auf die Stimmung auswirken. Was du gegen den Winterblues tun kannst und wo du Hilfe findest, erfährst du in diesem Beitrag.

Trauriges Mädchen sitzt auf Boden

Tageslicht trägt zu unserem Wohlbefinden bei

Es wird früh dunkel und spät hell, die Sonne schein nur noch selten und die meisten Tage sind dazu noch kalt, neblig und trüb. Das fehlende Tageslicht sorgt bei vielen Menschen im Winter dafür, dass sie sich häufig lustlos und niederschlagen fühlen und ständig müde sind. Denn helles Licht hat einen starken Einfluss auf die Konzentration von Hormonen und chemischen Botenstoffen in unserem Gehirn, den sogenannten Neurotransmittern, die unser Wohlbefinden beeinflussen. Durch Tageslicht wir die körpereigene Produktion des Botenstoffs Serotonin angeregt, der Glücksgefühle auslöst und uns fit fühlen lässt. Halte dich daher so oft wie möglich unter freiem Himmel auf, indem du zum Beispiel in der Mittagszeit spazieren gehst – die frische Luft und die winterlichen Sonnenstrahlen sind gut für die Seele.

Mit körperlicher Aktivität der Wintermelancholie trotzen

Bewegung und sportliche Betätigung heben generell die Stimmung, weil sie den Hirnstoffwechsel positiv beeinflussen. Schon eine halbe Stunde Bewegung am Tag - am besten im Freien - kann zu deiner mentalen Gesundheit beitragen und dein Energielevel steigern. Also warm anziehen und ab nach draußen, auch wenn’s kalt ist!

Soziale Interaktion und das Gespräch suchen

Du bist nicht allein. Triff dich mit Freund:innen oder Familie, rufe Personen an, von denen du länger nichts gehört hast oder nutze Social Media, um in Verbindung zu bleiben. Teile deine Zweifel, Sorgen und Probleme mit nahestehenden Menschen, denn das bietet emotionale Entlastung und kann dir darüber hinaus neue Perspektiven und Lösungsansätze eröffnen. Vielleicht geht es manchen sogar ähnlich wie dir? Sich mit Menschen zu umgeben, kann dir helfen, Gefühle von Isolation und Einsamkeit zu überwinden. Gemeinsame Aktivitäten können Ablenkung bieten und unterstützende Beziehungen stärken.

Möchtest du dich lieber unabhängigen Dritten anvertrauen, ist die Psychologische Beratungsstelle (PBS) des Studierendenwerks Bremen für dich da. Sie bietet eine kostenlose psychologische Beratung für Studierende an, die Berater:innen unterliegen der Schweigepflicht.

Mit Entspannungs- und Achtsamkeitsübungen die Psyche stärken

Praktiziere Entspannungstechniken wie Atemübungen, autogenes Training, Yoga oder Meditation, um deine Gedanken zu beruhigen oder negative Gedankenspiralen zu stoppen. Durch die gezielte Anwendung von Entspannungstechniken kannst du dir einen gedanklichen Raum schaffen, um dich vor Belastungen wie Stress zu schützen. Beim autogenen Training - eine Form der Selbsthypnose - kannst du dich mit deiner eigenen Vorstellungskraft in einen Zustand der Entspannung versetzen und Stress abbauen.

Regelmäßiges Meditieren hat einen positiven Einfluss auf den Umgang mit Stressoren sowie die Fähigkeit zur Emotionsregulierung und damit das Befinden. Besonders wirksam kann die Achtsamkeitsmeditation sein, die ihren Ursprung im Yoga und Buddhismus hat. Beim achtsamen Meditieren lernst du, deine negativen Gedanken und Gefühle wahrzunehmen, dich aber nicht von ihnen überrollen und mitreißen zu lassen.

Tu dir etwas Gutes

Um deine mentale Gesundheit zu stärken, solltest du dich ganz bewusst selbst verwöhnen. Das können sinnliche Erlebnisse wie ein duftendes Vollbad, eine entspannende Massage oder ein Saunabesuch sein. Doch auch schon kleine Dinge im Alltag können den Unterschied machen: Baue dir lauter kleine Genussmomente über den Tag verteilt ein – wie zum Beispiel frische Snacks, Achtsamkeitsübungen oder ein wohltuender Mittagsschlaf. Mache Dinge, die dir Freude bereiten und mit denen du dir und deinem Körper etwas Gutes tun kannst!

Beschwerden ernst nehmen und Hilfe suchen

Bitte beachte: Diese Tipps zur Selbsthilfe ersetzen weder eine psychotherapeutische noch eine medikamentöse Behandlung. Hinter depressiven Symptomen kann eine ernsthafte Erkrankung wie eine Winterdepression, auch „saisonal abhängige Depression“ genannt, stecken. Nimm deine Beschwerden ernst und suche dir gegebenenfalls Hilfe. Ein:e gute:r erste:r Ansprechpartner:in bei depressiven Beschwerden ist dein Hausarzt bzw. deine Hausärztin. Darüber hinaus gibt die Psychologische Beratungsstelle des Studierendenwerks Bremen Tipps und Anlaufstellen zur Psychotherapiesuche sowie eine Liste mit Telefonnummern zur Hilfe in akuten Krisen.