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Hochschulsektor in Deutschland – Akkreditierungen und Qualitätskriterien

Im deutschen Hochschulsektor gibt es diverse Akkreditierungen und Qualitätsmerkmale, welche die Qualität von Studiengängen und Hochschuleinrichtungen sicherstellen und damit gewährleisten, dass die Absolvent:innen über entsprechende Kompetenzen verfügen. Dieser Blogbeitrag gibt einen Überblick.

Systemakkreditierung

Die Systemakkreditierung ist eine Akkreditierungsform, bei der die interne Qualitätssicherungssysteme einer Hochschule bewertet werden. Dieser Prozess überprüft, ob die Universität bzw. Fachhochschule in der Lage ist, die Qualität ihrer Studiengänge eigenständig zu gewährleisten.

Programmakkreditierung

Die Programmakkreditierung bezieht sich auf die Qualität einzelner Bachelor- und Masterstudiengänge. Hier wird überprüft, ob ein Studiengang bestimmten Qualitätsstandards entspricht. Die Akkreditierung erfolgt in der Regel durch unabhängige Agenturen, die vom Akkreditierungsrat akkreditiert sind.

Akkreditierungsrat

Der Akkreditierungsrat ist eine gemeinsame Einrichtung der deutschen Bundesländer, die für die Akkreditierung von Studiengängen und die Qualitätssicherung im deutschen Hochschulsystem zuständig ist. Der Rat überwacht die Arbeit der Akkreditierungsagenturen und sorgt für Transparenz und Qualitätssicherung im Akkreditierungsprozess.

Akkreditierungsagenturen

In Deutschland gibt es mehrere unabhängige Agenturen, die mit der Durchführung von Akkreditierungsverfahren betraut werden, um die Qualität der Bildungsangebote zu bewerten. Sie prüfen die Qualität von Studiengängen und stellen sicher, dass sie den festgelegten Standards entsprechen. Dabei ist jede Agentur auf bestimmte Fachbereiche oder Studiengänge spezialisiert.


Beispiele für Akkreditierungsagenturen im deutschen Hochschulsektor:

 

  • AACSB (Association to Advance Collegiate Schools of Business): AACSB ist eine amerikanische Akkreditierungseinrichtung der Non-Profit-Organisation AACSB International. Sie bietet über 1.850 Mitgliedsorganisationen – darunter das International Graduate Center (IGC) – und mehr als 950 akkreditierten Business Schools weltweit Qualitätssicherungsmaßnahmen, Informationen zur Wirtschaftsausbildung sowie Lern- und Entwicklungsdienstleistungen. Die Akkreditierungsprozesse von AACSB sind nach ISO 9001:2015 zertifiziert.
     
  • ACQUIN (Accreditation, Certification and Quality Assurance Institute): ACQUIN ist eine Agentur, die in der Akkreditierung von Studiengängen in verschiedenen Fachbereichen wie Technik, Wirtschaft, Naturwissenschaften und Sozialwissenschaften tätig ist. Zu den rund 150 Mitgliedern des gemeinnützigen Vereins zählen Hochschulen vorwiegend in Europa sowie wissenschaftsnahe Berufs- und Fachverbände.
     
  • AQAS (Agentur für Qualitätssicherung durch Akkreditierung von Studiengängen): AQAS ist ein von deutschen Hochschulen gegründeter gemeinnütziger Verein, der in Deutschland und Europa zugelassen ist, um externe Begutachtungsverfahren für Hochschulen durchzuführen. Zu den Mitgliedshochschulen gehört auch die Hochschule Bremen. Der Verein führt Begutachtungsverfahren zur Programmakkreditierung in allen Fachrichtungen sowie zur Systemakkreditierung durch.
     
  • ASIIN (Akkreditierungsagentur für Studiengänge der Ingenieurwissenschaften, Informatik, Naturwissenschaften und Mathematik): ASIIN ist ein international tätiger gemeinnütziger Verein, der sich auf die Akkreditierung von ingenieurwissenschaftlichen, Informatik-, naturwissenschaftlichen, mathematischen, Medizin- und wirtschaftswissenschaftlichen Studiengängen spezialisiert hat. Gleichzeitig ist er im Bereich der Systemakkreditierung ausgewiesen.
     
  • EFMD (European Foundation for Management Development): Die EFMD ist eine globale, gemeinnützige, mitgliederorientierte Stiftung, die sich der Managemententwicklung widmet. Als Akkreditierungsstelle für Business Schools, Business-School-Programme und Unternehmensuniversitäten ist sie weltweit anerkannt. Unter den knapp 1.000 Mitgliedsinstitutionen aus 90 Ländern ist auch das IGC.

    Unser Studiengang International MBA (Dual Degree) ist EFMD-akkreditiert (erfahre mehr).
     
  • FIBAA (Foundation for International Business Administration Accreditation): Die FIBAA ist eine internationale Agentur, die sich auf die Akkreditierung von Studiengängen im Bereich Wirtschaft und Management, Hochschulen sowie Weiterbildungskursen spezialisiert hat.
     
  • ZEvA (Zentrale Evaluations- und Akkreditierungsagentur Hannover): Die ZEvA ist eine gemeinnützige deutsche Stiftung, die für die Akkreditierung von Hochschuleinrichtungen in staatlicher und privater Trägerschaft sowie von Studiengängen in unterschiedlichen Fachbereichen tätig ist, darunter Geistes- und Sozialwissenschaften, Ingenieurwissenschaften und Naturwissenschaften.

Qualitätssicherungssysteme

Deutsche Hochschulen verfügen über eigene Qualitätssicherungssysteme, um die Qualität ihrer Studiengänge zu gewährleisten. Diese Systeme umfassen interne Evaluierungen, Feedback von Studierenden, Kooperationen mit der Wirtschaft und regelmäßige Überprüfungen.


Qualitätssicherung am IGC

Das IGC hat sich zu einem hohen Qualitätsstandard verpflichtet. Mit einem strukturierten und in der gesamten Hochschule Bremen einheitlich durchgeführten Qualitätsmanagement wird die Qualität in Studium, Lehre und Forschung gesichert. So führt das IGC zur Qualitätssicherung und kontinuierlichen Verbesserung von Studiengängen und Einrichtung u.a. regelmäßig Befragungen der Studierenden zu Dozent:innen, Lehrveranstaltungen, Serviceleistungen und Studienbedingungen durch und lässt die Ergebnisse in die Studienganggestaltung einfließen. 

Darüber hinaus werden die Studiengänge kontinuierlich unter Berücksichtigung der MBA Guidelines der European Quality Link (EQUAL) weiterentwickelt. Erfahre mehr über Akkreditierung und Qualitätssicherung am IGC.

Hochschulrankings

Neben Akkreditierungen spielen Hochschulrankings eine Rolle bei der Bewertung der Qualität deutscher Hochschulen. Diese Rankings basieren auf verschiedenen Kriterien wie Forschungsleistung, Reputation, Internationalem Austausch und Absolventenbeschäftigung. Dabei bieten sie jeweils unterschiedliche Perspektiven und Bewertungskriterien. Jedoch gilt es zu beachten, dass kein Ranking alle Aspekte einer Hochschuleinrichtung vollständig abdecken kann. Die Relevanz eines Rankings kann abhängig von individuellen Präferenzen und Fachbereichen sein.


Hier sind einige der bekanntesten und angesehensten Rankings, die im deutschen Hochschulsektor relevant sind:

 

  • Times Higher Education World University Rankings (THE): Dieses Ranking ist eines der weltweit renommiertesten Hochschulrankings und wird jährlich vom Times Higher Education Magazin veröffentlicht. Es bewertet Universitäten weltweit anhand verschiedener Kriterien wie Forschungsleistung, Lehrqualität, internationale Ausrichtung und Reputation.
     
  • QS World University Rankings: Das QS World University Ranking ist ein weiteres bekanntes internationales Ranking, das über 1.000 Universitäten weltweit bewertet. Es berücksichtigt acht verschiedene Kriterien, darunter u.a. die akademische Reputation, Arbeitgeber:innenbewertungen, Zitationsindikatoren und die internationale Ausrichtung.
     
  • Shanghai-Ranking (Academic Ranking of World Universities - ARWU): Das Shanghai-Ranking ist besonders bekannt für seine Bewertung der Forschungsleistung von Hochschuleinrichtungen. Es legt einen Schwerpunkt auf wissenschaftliche Veröffentlichungen, Nobelpreisträger:innen und häufig zitierte Forschende. AEWU bewertet jedes Jahr mehr als 2.500 Hochschulen weltweit, die besten 1.000 werden veröffentlicht.
     
  • CHE Hochschulranking: Das CHE-Hochschulranking ist mit rund 120.000 befragten Studierenden seit 25 Jahren nach eigenen Angaben der umfassendste und detaillierteste Hochschulvergleich im deutschsprachigen Raum. Es untersucht deutschlandweit mehr als 300 Hochschulen, wobei jedes Studienfach alle drei Jahre neu bewertet wird. Das Ranking berücksichtigt über die Lehre hinaus auch Kriterien wie Studiensituation, Ausstattung, Forschung und internationale Ausrichtung.

    In den Kategorien „Studium in angemessener Zeit“ und „Kontakt zur Praxis“ hat die Hochschule Bremen überdurchschnittlich gut abgeschlossen (Stand Mai 2023).
     
  • WirtschaftsWoche Hochschulranking: Dieses Ranking der WirtschaftsWoche bewertet deutsche Universitäten und Fachhochschulen hinsichtlich ihrer Reputation in der Wirtschaft. Es basiert auf einer Befragung von Personalverantwortlichen und Unternehmen.


Tipp: Verlasse dich bei der Auswahl deines Studienortes nicht ausschließlich auf Akkreditierungen und Hochschulrankings, denn sie können immer nur eine Momentaufnahme sein. Lass auch unbedingt weitere Aspekte wie beispielsweise Erfahrungsberichte von Studierenden in deine Entscheidung miteinfließen und widme dem Fachbereich, der den Studiengang deiner Wahl anbietet, besondere Aufmerksamkeit.