Freunde und Familie im Heimatland zurücklassen - Teil 1

In Anlehnung an ein altes deutsches Sprichwort könnte man sagen: Aller Abschied ist schwer – besonders, wenn man zum ersten Mal seine Heimat, seine Familie und seine Freunde hinter sich lässt. Ein neues Kapitel des Lebens beginnt, man sehnt sich nach neuen Horizonten, unbekannten Welten. Das ist der Lauf der Dinge für junge Menschen und eigentlich völlig normal, wenn es nur nicht so hart wäre und auch verdammt wehtun würde. Gleichzeitig hört nämlich auch ein vorangegangenes Kapitel des Lebens auf. Wege trennen sich, man verabschiedet sich von lieb gewonnenen Menschen und tritt eine Reise ins Unbekannte an. Es bietet sich einem eine große Chance im Leben, über einen längeren Zeitraum ein anderes Land mit seinen Menschen, seiner Kultur und all seinen Facetten kennenzulernen. Man selbst ist völlig begeistert, aber gleichzeitig schwingen auch ein bisschen Wehmut und Trauer im Herzen mit. Hier ein paar Tipps von uns, wie man mit der neuen Situation umgehen und was man tun kann, damit es für alle Beteiligten eine möglichst positive Erfahrung wird.

Abschied Freunde und Familie Teil 1

Vor dem Abschied

Zunächst sei eines vorangestellt: Jeder hat das Recht auf ein eigenes Leben, auf eigene Entscheidungen und einen eigenen, selbstbestimmten Weg. Die Menschen im Umfeld, in dem man aufgewachsen und groß geworden ist, sollten das verstehen und respektieren. Schließlich versucht Ihr auch nicht, anderen zu sagen, was sie mit ihrem Leben anfangen sollten. Aber das alles ist natürlich einfacher gesagt als getan. Sobald die Nachricht die Runde macht, dass man für längere Zeit weggeht, sieht man sich mit allen möglichen positiven wie auch negativen Reaktionen von Verwandten und Freunden konfrontiert. Das kann von mehrheitlicher Begeisterung und Freude für den Glücklichen bis hin zu egoistischen oder gar neidischen Kommentaren gehen.

Die Eltern tun sich angesichts eines solchen Schrittes verständlicherweise schwer, sich mit dem Gedanken an den Weggang eines Kindes anzufreunden. Das kann sich auf ganz verschiedene Art und Weise äußern, und als Kind sollte man bei aller Eigenständigkeit und aller Begeisterung für den neuen Abschnitt im eigenen Leben ein wenig Verständnis für die Situation und die Gefühlslage der Eltern aufbringen. Natürlich sind sie stolz und freuen sich für den Sohn oder die Tochter. Gleichzeitig blicken sie mit Sorge und Schmerz in die Zukunft, weil der Weggang viele Unsicherheiten birgt und einen Kontrollverlust für sie bedeutet.

Deshalb der erste Tipp von uns: Geht in Frieden und möglichst im Reinen mit Euren Eltern, das ist sehr wichtig für beide Seiten. Sagt Euren Eltern, wie viel sie Euch bedeuten, sagt ihnen auch Dinge, die Ihr vielleicht noch nie gesagt habt. Und vergesst niemals, wo Ihr herkommt und dass sie diejenigen waren, die Euch großgezogen und einen großen Teil zu dieser Chance für Euch beigetragen haben. Dasselbe gilt für andere Verwandte und Freunde. Erstere kann man sich nicht aussuchen, dementsprechend auch nicht deren Reaktionen. Nehmt diese einfach, wie sie kommen, und beherzigt die Tipps und Erfahrungen, die manche Euch für Eure Zeit im Ausland mitgeben können. Bei den Freunden verhält es sich ähnlich, wobei man hier durchaus die Wahl hat, welche Schlussfolgerungen man aus den jeweiligen Reaktionen ziehen kann. Es besteht sogar die Möglichkeit, diese als eine Art Test zu betrachten, wie gut es um die betreffende Freundschaft bestellt ist.

Zweiter Tipp: Wahre Freunde werden sich immer für Euch freuen, wenn sie erfahren, dass Ihr eine einmalige Chance in Eurem Leben bekommt und sie beim Schopfe packen werdet. Die Freundschaft wird dadurch nicht negativ beeinflusst, trotz der räumlichen Trennung. Bei anderen muss man eventuell schmerzhaft feststellen, dass sie einem den Erfolg und die Chance nicht wirklich gönnen, aber auch das ist für Euch letztendlich gut zu wissen.