Historische Hansestadt Bremen – Blick in die Geschichte

Über 1.200 Jahre Tradition und Weltoffenheit prägen Bremen, die schöne Hansestadt an der Weser. Die Weser war entscheidend für die Ansiedlung von Kaufleuten und den Anschluss an ein weites Verkehrsnetz, auf dem nicht nur Waren, sondern auch Ideen ausgetauscht wurden. Mit dem Wohlstand erlangte Bremen eine Unabhängigkeit, die sowohl den Handel und die Schifffahrt förderte als auch die Stadt vor Vereinnahmung schützte. In diesem Blogbeitrag blicken wir auf ihre bewegte Geschichte zurück.

780 - Erste urkundliche Erwähnung

Karl der Große entsendet den angelsächsischen Missionar Willehad nach Bremen. 782 wird Bremen erstmals urkundlich erwähnt. Willehad wird 787 zum Bischof ernannt und Bremen damit Bischofssitz.

1035 - Ischa Freimaak

Bremen erhält von Kaiser Konrad II. das Recht, im Frühjahr und im Herbst einen freien Markt abzuhalten, auf dem jeder seine Waren anbieten kann. Der Herbstmarkt hat sich bis heute erhalten, der Freimarkt.

1303 - Bremer Statuten

Das erste bremische Stadtrecht, die „Statuten“, wird niedergeschrieben.
 

1350 - Pest

In Bremen wütet die Pest. Mit fast 7000 Todesopfern verlor die Stadt etwa ein Drittel ihrer Einwohner:innen.
 

1358 - Hanse

Die Mitgliedschaft in der Hanse sorgt für einen florierenden Handel mit Flandern, England und Skandinavien. Bremer Kaufleute gewinnen zunehmend wirtschaftliche und politische Macht.
 

1404/1405 - Bremer Roland und Rathaus

An der Stelle des 1366 abgebrannten hölzernen Rolands wird der heutige steinerne Bremer Roland errichtet, der seitdem als Symbol der Bremer Stadtfreiheit gilt. Ein Jahr später wird 1405 auf dem Bremer Marktplatz der Grundstein für den Bau des Bremer Rathauses gelegt.
 

1600 - Blütezeit

Die wirtschaftliche und kulturelle Blütezeit zeigt sich im Bremer Stadtbild: Der Schütting (das Gebäude der Bremer Kaufmannschaft, ehemals Gilde- und Kosthaus der Kaufleute), die Stadtwaage und die Fassade des Rathauses im Stil der Weserrenaissance entstehen.

1646 - Freie Reichsstadt

Im Linzer Diplom wird Bremen als Freie Reichsstadt anerkannt. Die Reichsunmittelbarkeit befreit Bremen vom Druck eines direkten Landesherrn und verschafft der Stadt vor allem in Friedenszeiten ein hohes Maß an Bewegungsfreiheit, wovon der Bremer Handel und die Schifffahrt profitieren.


1802 - Wallanlagen

Die Festungswälle und Bastionen werden abgetragen und in die heutigen Wallanlagen umgestaltet.


1806 - Freie Hansestadt

Mit der Auflösung des Heiligen Römischen Reichs wird Bremen ein selbstständiger und souveräner Freistadt und nennt sich Freie Hansestadt.


1810 - Französische Besatzung

Bremen wird in das französische Kaiserreich eingegliedert und Hauptstadt des "Departements der Wesermündungen". Drei Jahre später erfolgt mit der Befreiung von den französischen Truppen die Wiederherstellung des bremischen Staatswesens und der alten Verfassung.

1926 - Böttcherstraße

Eröffnung der bekannten Böttcherstraße, einer 108 Meter langen Straße in der Bremer Altstadt, die aufgrund ihrer Architektur zu den Kulturdenkmälern und Touristenattraktionen in Bremen zählt.
 

1827 - Bremerhaven

Bremen erwirbt von Hannover ein Gebiet am Nordufer der Geestemündung, das heutige Bremerhaven, um dort einen seeschifftauglichen Hafen anzulegen. Damit werden erste Strukturen des Landes Bremen geschaffen.
 

1934 - Verlust der Unabhängigkeit

Die Bürgerschaft wird von der nationalsozialistischen Regierung aufgelöst. Das Land Bremen verliert seine Unabhängigkeit und wird in den Weser-Ems-Gau eingegliedert.

1939-1945 - Zweiter Weltkrieg

Große Teile der Stadt, die Häfen nahezu vollständig, werden im Zweiten Weltkrieg durch insgesamt 173 Luftangriffe zerstört. Beim schwersten Angriff am 18. und 19. August 1944 sterben über 1.000 Menschen.


1945 - Wiederaufbau

Die US-Militärregierung setzt Wilhelm Kaisen (SPD) als Bürgermeister und Präsidenten des Bremer Senats ein. In diesem Amt prägt er in den folgenden 20 Jahren den Wiederaufbau der Stadt.


1947 - Wiederhergestellte Selbstständigkeit

Am 21. Oktober wird die neue Landesverfassung verkündet: Bremen ist selbstständiges Land in der amerikanischen Besatzungszone und besteht aus den Städten Bremen und Bremerhaven.


1953 – Bremer Stadtmusikanten

Die Bronzestatue der Bremer Stadtmusikanten von Gerhard Marcks wird errichtet. Sie ist das wohl bekannteste Wahrzeichen der Stadt und erinnert an das beliebte Märchen der Gebrüder Grimm: Esel, Hund, Katze und Hahn machten sich der Geschichte nach einst auf den Weg in die Stadt an der Weser, um hier ein besseres Leben zu finden.

1971 - Universität Bremen

Die Universität Bremen wird eröffnet.


1982 - Hochschule Bremen

Die Hochschule Bremen wird gegründet, zu der auch das IGC gehört. Sie ist ein Zusammenschluss der ehemaligen Hochschule für Wirtschaft, der Hochschule für Technik, der Hochschule für Sozialpädagogik und Sozialökonomie und der Hochschule für Nautik.


1998 - Überseestadt

Mit der Verfüllung und Bebauung des Überseehafenbeckens beginnt die Umstrukturierung der Hafenflächen zu einem modernen Stadtquartier, der Überseestadt. Das knapp 300 Hektar große Areal ist eines der größten städtebaulichen Entwicklungsprojekte Europas und hat sich zu einem lebendigen und innovativen Ortsteil entwickelt.


2004 - UNESCO Welterbe der Menschheit

Das Bremer Rathaus, eines der bedeutendsten Bauwerke der Backsteingotik und der Weserrenaissance in Europa, und der Roland auf dem Marktplatz als Symbol der städtischen Unabhängigkeit werden in die UNESCO-Liste des Welterbes der Menschheit aufgenommen.
 

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