1. Offene Finanzierungsfragen
Du bist unsicher, ob du dir ein Studium in Deutschland leisten kannst? Deutschland bietet viele Möglichkeiten zur Studienfinanzierung. Nimm dir die Zeit, einmal gründlich alle Optionen für dich zu evaluieren. Beziehe in deine Überlegungen auch den Zeitpunkt deines Studiums mit ein. Du könntest zum Beispiel während einer vorherigen Berufstätigkeit Rücklagen für dein Studium bilden.
- Stipendium: Nur wenige Studierende nutzen ein Stipendium, um ihr Studium zu finanzieren. Die Chancen, ein Stipendium zu erhalten, stehen also nicht schlecht. Informiere dich beim Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), der weltgrößten Förderorganisation ihrer Art.
- Studienkredit: Du kannst entweder in deinem Heimatland oder in Deutschland einen Studienkredit aufnehmen. Die Chancen für einen privaten Studienkredit in Deutschland, zum Beispiel von der Deutschen Bank oder der Deutschen Kreditbank, stehen für internationale Studierende gut. Dafür benötigst du entweder eine:n Bürg:in und dessen Bonitätsbescheinigung (SCHUFA) oder du legst eine eigene Bonitätsbescheinigung (SCHUFA) vor.
- Nebenjob während des Studiums: Du kannst auch neben dem Studium Geld verdienen – zum Beispiel als wissenschaftliche Hilfskraft oder Werkstudent:in. Viele Unternehmen suchen gezielt Studierende, die Interesse an einem Nebenjob haben. In Deutschland dürfen Studierende in Vollzeit ab 2025 mit einem Minijob bis zu 556 Euro im Monat verdienen. Einkünfte bis zu dieser Grenze sind steuer- und sozialversicherungsfrei. Die Bundesagentur für Arbeit vermittelt Jobs für Studierende. Achte bei deiner Suche auch auf Anzeigen in den lokalen Zeitungen sowie auf Aushänge an den „Schwarzen Brettern“ und großen Infoboards auf dem Hochschulcampus.
- Ratenzahlung: Viele Hochschulen, die Studiengebühren erheben, bieten die Möglichkeit einer Ratenzahlung, so zum Beispiel auch das IGC. Das kann deine Finanzplanung deutlich erleichtern, denn so ist gegebenenfalls eine Kreditaufnahme nicht nötig.
Tipp: Wenn du deinen Hochschulstandort in Deutschland wählst, solltest du dich in jedem Fall auch über die Lebenshaltungskosten vor Ort informieren, denn diese unterscheiden sich teilweise sehr. Wusstest du, dass die Lebenshaltungskosten in Bremen im Vergleich zu vielen anderen deutschen Großstädten wie Hamburg, Berlin oder München vergleichsweise niedrig sind?
2. Bürokratische Hürden
Visumsantrag, Aufenthaltsgenehmigung, Sperrkonto, Krankenversicherung – das klingt im ersten Moment nach einem großen Berg an Bürokratie, den es für ein Studium in Deutschland zu bewältigen gilt, und kann ein Gefühl von Überforderung auslösen. Doch keine Sorge, dieser Berg ist kleiner als du denkst! Indem du dir eine Checkliste erstellst, die du abarbeitest, erklimmst du den Berg Schritt für Schritt.
Bildungsagent:innen
Hilfe bei administrativen und organisatorischen Fragen zum Auslandsstudium in Deutschland bieten dir Bildungsagent:innen in deinem Heimatland. Sie unterstützen dich in allen Belangen und helfen dir beim Ausfüllen der Anmeldeformulare und bei der Beantragung des Visums. Das IGC hat ein weltweites Netzwerk an Bildungsagent:innen – schau doch mal auf unserer Website, welche in deiner Nähe vertreten sind.
International Student Assistance
Wenn du dich für ein Studium am IGC entscheidest, bieten wir dir einen besonderen Service, sobald du deinen Studienplatz angenommen hast: Unsere International Student Assistance (ISA) ist dein Ansprechpartner in allen organisatorischen Belangen rund um dein Studium. Das Team bringt viel Erfahrung mit – sei versichert, dass es kaum eine Frage gibt, die sie nicht beantworten können. Sobald du auf dem Campus bist, unterstützt es dich außerdem zum Beispiel bei der Einschreibung an der Hochschule, bei der Aufenthaltsgenehmigung oder bei der Eröffnung eines Bankkontos.
Tipps zum Visum
Vereinbare so früh wie möglich einen Termin für dein Studentenvisum bei der für dich zuständigen Deutschen Botschaft (Deutsche Botschaft Finder), da die Wartezeit auf ein Visum kann je nach Land bis zu 18 Monate betragen kann.
Auf der Website der Deutschen Botschaft findest du alle Informationen zu den erforderlichen Unterlagen und zum Antragsverfahren. Folge den Anweisungen genau, dann bist du für die Bewerbung und das Vorstellungsgespräch gut vorbereitet. Auch unser Visa Guide gibt dir Hilfestellung.
3. Wohnungssuche in einer fremden Stadt
Wohnraum in deutschen Großstädten ist begehrt. Insbesondere zu Semesterbeginn ist der Wohnungsmarkt in Hochschulstädten häufig angespannt, da viele Studienstarter eine Unterkunft suchen. Wer früh mit der Suche beginnt, ist klar im Vorteil. Informiere dich frühzeitig über Studierendenwohnheime, WG-Börsen und Online-Plattformen wie WG-Gesucht. Oft helfen auch Gesuche an Infoboards der Hochschulen oder lokale Facebook-Gruppen weiter. Flexibilität und Geduld zahlen sich aus!
Bei uns am IGC erhältst du nach deiner Zulassung von unserer International Student Assistance (ISA) Kontaktdaten von privaten und kommerziellen Vermieter:innen und Wohnungsanbieter:innen in Bremen, die dir die Wohnungssuche erleichtern.
4. Sehnsucht nach Zuhause
Heimweh ist ganz normal, vor allem in den ersten Wochen. Halte den Kontakt zu deiner Familie und deinen Freund:innen in der Heimat – zum Beispiel über Videoanrufe und Social Media oder schicke ganz oldschool eine Postkarte oder einen Brief per Post an deine Lieben. Wichtig ist, dass du deine Freizeit nicht nur damit verbringst, mit ihnen in Kontakt zu stehen, sondern dich auch offen auf deine neue Umgebung einlässt. Knüpfe neue Kontakte, indem du beispielsweise an Kennlernveranstaltungen deiner Hochschule und Freizeitaktivitäten mit Kommiliton:innen teilnimmst. Je mehr du dich einlebst und wohlfühlst, desto geringer wird dein Heimweh sein. Auch der Austausch mit anderen Studierenden, die neu in Deutschland sind, kann helfen. Vielleicht geht es ihnen auch so? Weitere Tipps gegen Heimweh
5. Sprachbarriere: Deutsch als Herausforderung
Eine neue Sprache zu lernen ist anstrengend und lässt einen manchmal verzweifeln. Auch wenn du auf Englisch studierst, hilft dir Deutsch im Alltag jedoch sehr dabei weiter, dich in deiner neuen Heimat zurechtzufinden, dich wohlzufühlen und neue Freundschaften zu schließen. Darüber hinaus erhöhen Deutschkenntnisse deine Chancen bei der Suche nach einem Studierendenjob und erleichtern den Karrierestart in Deutschland nach dem Studium.
Sprachkurse
Die meisten Hochschulen bieten ihren Studierenden regelmäßig Deutschkurse für verschiedene Sprachniveaus an, so zum Beispiel das Sprachenzentrum der Hochschulen im Land Bremen (SZHB). Dort kannst du dich auch beraten lassen, um herauszufinden, welches Kursangebot am besten zu dir passt.
Sprachkurse, vor allem in der Gemeinschaft, können richtig Spaß machen. Sie sind außerdem eine gute Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen.
Sprachlern-Apps
Heute gibt es eine Vielzahl moderner Sprachlern-Apps, die das Lernen einer Fremdsprache effizient und nachhaltig gestalten. Sie können eine sinnvolle Ergänzung zu einem Deutschkurs vor Ort sein, um das Gelernte zu vertiefen und zu festigen. Dabei verfolgen die App-Anbieter unterschiedliche Lernansätze wie audiovisuelles Lernen mit Videolektionen und Soundfiles, kurze Einheiten mit Gamification-Elementen, Live-Sessions und weitere Features. So kannst du dein Lernerlebnis nach deinen individuellen Bedürfnissen gestalten. Moderne Designs und durchdachte Wiederholungspläne können oftmals motivierender sein als mühsames Vokabellernen mit Vokabelheft und Karteikarten.
Kulturangebote und Medien in der Landessprache
Besuche lokale (Kultur-)Veranstaltungen, schau dir deutschsprachige Fernsehsendungen und Filme an und lies deutsche Zeitungen. Nutze jede Gelegenheit, um deine sprachlichen Fähigkeiten zu trainieren. Beginne Gespräche, stelle Fragen, ergreife das Wort. Habe dabei keine Angst vor Fehlern – die Einheimischen werden den Versuch zu schätzen wissen und dir gerne weiterhelfen.
Wir wissen, aller Anfang ist schwer. Doch bleib dran, und dein Selbstvertrauen und deine Fähigkeiten werden von Tag zu Tag wachsen.
6. Kulturelle Unterschiede
Die UNESCO definiert Kultur als „die Gesamtheit der geistigen, materiellen, intellektuellen und emotionalen Eigenschaften einer Gesellschaft oder sozialen Gruppe, die unverwechselbar und einzigartig sind“.
Kulturelle Unterschiede können überwältigend sein, wenn sich die neue Umgebung so sehr von der gewohnten unterscheidet. Als typisch deutsch geltende Eigenschaften wie Pünktlichkeit, Ordentlichkeit und Genauigkeit. Ebenso ist Vielfalt zentraler Bestandteil der deutschen Kultur. Besonderheiten wie geschlossene Geschäfte an Sonntagen, Bürokratie, Mülltrennung, Trinkgeld- und Recycling-Regeln können sich anfangs fremd anfühlen.
Informiere dich am besten schon vor deiner Abreise über die kulturellen Normen an deinem Zielort. Lass dich nicht entmutigen und gib dir vor Ort Zeit, um dich an alles zu gewöhnen. Offenheit und Neugier helfen dir dabei: Beobachte, frage nach und nimm Unterschiede mit Humor. Betrachte Missverständnisse als Lernchancen, nicht als Stolpersteine.
Lohnt sich ein Studium in Deutschland? Definitiv ja!
Ein Studium in Deutschland ist mit Herausforderungen verbunden. Aber jede Hürde ist auch eine Chance, an ihr zu wachsen. Mit Gelassenheit, Neugier, Humor und einer Portion Geduld wirst du nicht nur dein Studium meistern, sondern auch wertvolle Erfahrungen sammeln, die dich ein Leben lang begleiten werden.