Im Auftrag der Stadt Bremen diente dieses Abenteuer dazu, die Grundlagen für ein spannendes neues Projekt zu legen: die Entwicklung einer Vorlage für eine Bürgerreise für junge Bremer:innen, um Danzig, eine Stadt mit reicher Geschichte und Kultur und eine der geschätzten Partnerstädte Bremens, zu erkunden. Dieser Blogbeitrag der Studentin Niloofar Mohammadali fasst ihre täglichen Erlebnisse zusammen und hebt den Charme und die Bedeutung der einzelnen Reiseziele hervor.
Tag 1 – 9. Juni: Ankunft in Danzig und Stadtbesichtigung
Wir kamen am 9. Juni in Danzig an und wurden von der charmanten, historischen Atmosphäre der Stadt empfangen. Nachdem wir unsere wunderbaren Unterkünfte bezogen hatten, machten wir einen gemütlichen Stadtrundgang. Bei dieser ersten Erkundung konnten wir die architektonische Schönheit und das pulsierende Straßenleben Danzigs auf uns wirken lassen und den Grundstein für unsere bevorstehenden Abenteuer legen.
Tag 2 – 10. Juni: Kennenlernen und Stadtführung
Unser Tag begann mit einem Treffen mit Herrn Michal Brandt von der Tourismusabteilung der Stadt Danzig, der uns aufschlussreiche Informationen über die Tourismusstrategien der Stadt und mögliche Kooperationsbereiche gab. Anschließend machten wir einen Stadtrundgang, der uns die faszinierende Geschichte und die kulturellen Schätze Danzigs näherbrachte. Am Abend trafen wir uns zu einer Feedbackrunde, in der wir unsere Erfahrungen und Gedanken zu den Erkundungen des Tages austauschten.
Tag 3 – 11. Juni: Historische Einblicke und architektonische Wunder
Unsere Erkundung der Geschichte Danzigs begann mit einem Besuch des Museums des Zweiten Weltkriegs, eine ernüchternde und lehrreiche Erfahrung, die ein tiefes Verständnis für die Auswirkungen des Krieges auf die Stadt und ihre Bewohner:innen vermittelte. Anschließend besuchten wir die Westerplatte, den Schauplatz der ersten Schlacht des Zweiten Weltkriegs, wo wir über die Bedeutung dieses historischen Ortes nachdachten. Der Tag endete mit einem Besuch der Marienkirche, einer der größten Backsteinkirchen der Welt, wo wir die prachtvolle Innenausstattung und den Panoramablick vom Turm bewunderten. Den ganzen Tag über führten wir Interviews mit jungen Reisenden über ihre Motivation nach Danzig zu kommen und ihre Eindrücke.
Tag 4 – 12. Juni: Tagesausflug nach Sopot
Am 12. Juni unternahmen wir einen Tagesausflug in das nahegelegene Seebad Sopot. Wir begannen mit einem Stadtrundgang, bei dem wir die charmanten Straßen und lokalen Sehenswürdigkeiten erkundeten. Wir besuchten die berühmte Seebrücke von Sopot, die längste hölzerne Seebrücke Europas, und den Leuchtturm, von dem aus man einen herrlichen Blick auf die Ostsee hat. Wir genossen ein herrliches Picknick am Strand, genossen die Sonne und spielten Volleyball – die perfekte Art zu entspannen und abzuschalten. Am Abend fuhren wir mit vielen schönen Erinnerungen an unseren Ausflug nach Sopot zurück nach Danzig. Diesen Ort sollte man auf jeden Fall in eine Städtereise nach Danzig und in die Region einplanen.
Tag 5 – 13. Juni: Hansemesse und kultureller Austausch
Der Vormittag des 13. Juni war der Betreuung des Bremer Standes auf dem Internationalen Hansetag gewidmet. Diese Messe findet jedes Jahr in einer anderen Stadt statt und feiert das Erbe der Hanse, einem historischen Netzwerk für Handel und kulturellen Austausch. Dieses Jahr hatte Danzig die Ehre, die Messe auszurichten, und wir waren stolz darauf, das Bremer Erbe zu präsentieren und Brücken zu den Besucher:innen zu bauen.
Am Nachmittag nahmen einige von uns an einem Treffen an der Wirtschaftsfakultät der Universität Danzig teil, an dem die Prodekanin für Entwicklung und Zusammenarbeit mit dem sozialen und wirtschaftlichen Umfeld, Dr. Magdalena Markiewicz, Dr. Monika Grottel, MSc Przemysław Wysiński und der Vertreter des Hazet Student Research Club, Wiktor Cywiński, teilnahmen. Wir diskutierten über mögliche Kooperationen und unsere Erfahrungen in Danzig und Sopot und erhielten wertvolles Feedback zu unseren Ideen für den internationalen Austausch. Der Tag gipfelte in der Eröffnungszeremonie der Hansetage, wo wir an der lebhaften Parade und den Feierlichkeiten teilnahmen und die reiche kulturelle Atmosphäre Danzigs in uns aufnahmen.
Tag 6 – 14. Juni: Kulturelles Eintauchen und Networking
Am 14. Juni trafen wir uns mit Magdalena Wegrowicz vom Fremdenverkehrsamt der Woiwodschaft Pommern und Monika Morawska vom Büro für Internationale Zusammenarbeit des Marschalls der Woiwodschaft Pommern, um über Möglichkeiten der touristischen Entwicklung und des kulturellen Austauschs zu sprechen. Auch hier erhielten wir wertvolle Einblicke und Informationen, die wir in unser Projekt einfließen lassen konnten.
Anschließend besuchten wir das Solidarność-Museum, ein Zeugnis der zentralen Rolle der Stadt in der Solidarność-Bewegung (gewerkschaftliche Streikbewegung im Sommer 1980), und die Gora Gradowa, einen Hügel mit Panoramablick über Danzig. Unser Tag endete mit einem bedeutsamen Treffen mit Studierenden der Universität Danzig, das die Verbindungen und das Verständnis zwischen unseren akademischen Gemeinschaften förderte. Die ehemalige Danziger Werft ist unser neuer Lieblingsort zum Ausgehen und Feiern.
Tag 7 – 15. Juni: Freie Erkundung und Hanseatisches Fest
Der 15. Juni war ein freier Tag – außer für diejenigen, die den Bremer Stand auf dem Hansetag unterstützten – und bot uns die Möglichkeit, Danzig auf eigene Faust zu erkunden. Wir besuchten die örtlichen Cafés, schlenderten durch die malerischen Gassen und ließen den einzigartigen Charme der Stadt auf uns wirken. Am Abend nahmen wir an der Abendparty der Hansemesse teil und genossen die lebhaften Feiern und kulturellen Festivitäten, die das reiche Erbe und den Gemeinschaftsgeist Danzigs unterstrichen. Den ganzen Tag über knüpften wir Kontakte und erweiterten unser Netzwerk, was sich bei der Organisation einer zukünftigen Bürger:innenreise auszahlen wird.
Tag 8 – 16. Juni: Abschied von Danzig
Am 16. Juni nahmen wir Abschied von Danzig und reflektierten unsere bereichernden Erfahrungen und die wertvollen Kontakte, die wir geknüpft haben. Unsere Rückreise nach Bremen war erfüllt von der Vorfreude auf die zukünftige Zusammenarbeit und einer neuen Wertschätzung der kulturellen Bande, die unsere beiden Städte verbinden.
Ergebnispräsentation der Projektarbeit und Exkursion "Bürgerreisen nach Danzig"
Stolz präsentierten wir am 16. September in der HSB Skylounge die Ergebnisse unserer Projektarbeit und unserer unvergesslichen Exkursion nach Danzig. Die Aufregung war im gesamten Raum spürbar, als wir unsere Erfahrungen mit der Bremer Senatskanzlei teilten, die sich sehr interessiert an Lösungen zeigte, Bremens Partnerstadt Danzig als Top-Reiseziel für ein junges Publikum zu positionieren. Auch Vertreter:innen der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bremen sowie der Kreuzfahrtgesellschaft Hanseat Reisen GmbH waren anwesend und zeigten sich fasziniert von der Energie und den Einblicken der Studierenden.
Die Präsentation war dynamisch, denn unsere 16 internationalen Studierenden teilten mit Begeisterung jede Phase ihrer Reise durch Danzig - von den historischen Sehenswürdigkeiten über den kulturellen Austausch bis hin zu den lebendigen hanseatischen Festen. Ihre Leidenschaft übertrug sich auf den ganzen Raum und erzeugte ein ansteckendes Gefühl der Begeisterung für Danzigs Potenzial als attraktives Reiseziel.
Nach der Präsentation waren die Vertreter:innen von Hanseat Reisen so begeistert, dass sie begannen, die Entwicklung eines neuen Reiseformats mit Blick auf das Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen Bremen und Danzig im Jahr 2026 zu diskutieren. Ein Vertreter drückte es so aus: „Die Leidenschaft und die Einblicke der Studierenden haben uns die Augen für die Attraktivität Danzigs geöffnet. Ihre Präsentation hat uns davon überzeugt, dass diese lebendige Stadt mit ihrer reichen Geschichte und ihrer modernen Energie das perfekte Reiseziel ist, um es jungen Reisenden vorzustellen.“
Die Veranstaltung endete mit einer konstruktiven Diskussion, einem Brainstorming und dem Versprechen einer zukünftigen Zusammenarbeit, wobei alle Anwesenden das Gefühl hatten, dass dieses Projekt dauerhafte Verbindungen zwischen der Bremer Jugend und der Danziger Kultur schaffen wird. Die Energie war spürbar – die Möglichkeiten für die Zukunft scheinen grenzenlos.