Zwei lächelnde Frauen

Erwerbstätigkeit in Deutschland

Du möchtest nach deinem Studium am IGC in Deutschland arbeiten? Die Karriereaussichten sind vielversprechend, denn wegen des Fachkräftemangels sind qualifizierte Fachkräfte aus dem Ausland in der Bundesrepublik sehr gefragt. In diesem Blogbeitrag findest du Daten, Fakten und ein paar Basisinformationen rund um die Erwerbstätigkeit in Deutschland.

 

2024 waren im Durchschnitt rund 46,1 Millionen Menschen mit Arbeitsort in Deutschland erwerbstätig. Seit 2013 gibt es ein leichtes Wachstum des Anteils von Erwerbstätigen in Teilzeit, der laut Statistischem Bundesamt 2023 bei 31 Prozent lag. Dabei arbeiten Frauen anteilig deutlich häufiger in Teilzeit (50 Prozent) als Männer (13 Prozent). Der häufigste Grund für Teilzeitarbeit ist die Betreuung von Kindern. Die Anzahl der Arbeitslosen in Deutschland lag im Februar 2025 bei 2.989.000, was einer Arbeitslosenquote von 6,4 Prozent entspricht.

Dominierende Wirtschaftsbereiche in Deutschland

Der Dienstleistungssektor dominiert den deutschen Arbeitsmarkt mit rund 34,8 Millionen Erwerbstätigen im Jahr 2024. Die Beschäftigung ist ausschließlich in diesem Sektor gestiegen – unter anderem in den Bereichen Öffentliche Dienstleistungen, Erziehung, Gesundheit, Banken und Versicherungen. Die Erwerbstätigkeit im Dienstleistungssektor entspricht etwa einem Anteil an allen Beschäftigten von 75,5 Prozent. Dem Dienstleistungssektor folgen die Industrie mit 8,1 Millionen und das Baugewerbe mit 2,6 Millionen Beschäftigten.

Regelungen der Arbeitszeit für Arbeitnehmer:innen

Für die Arbeitszeit in Deutschland gibt es gesetzliche Grenzen. Im deutschen Arbeitszeitgesetz sowie in der europäischen Arbeitszeitrichtlinie ist festgelegt, dass die Arbeitszeit die Länge von acht Stunden pro Tag und 48 Stunden pro Woche nicht überschreiten darf. Wenn ein Ausgleich stattfindet, ist es möglich, die tägliche Arbeitszeit auf bis zu zehn Stunden zu verlängern. Die durchschnittliche Arbeitszeit am Tag muss innerhalb eines Zeitraums von sechs Monaten dann trotzdem insgesamt acht Stunden betragen. Ausnahmen von der täglichen Höchstarbeitszeit von zehn Stunden gibt es u.a. für Bereitschaftsdienste, wenn tarifvertragliche Regelungen bestehen, und in außergewöhnlichen Notfällen.


Pausen

Bei einer Arbeitszeit von mehr als sechs bis zu neun Stunden ist die Arbeit zu unterbrechen und eine Pause von mindestens 30 Minuten einzulegen. Bei einer Gesamtarbeitszeit von mehr als neun Stunden sind es mindestens 45 Minuten. Die Ruhepausen kannst du in Zeitabschnitte von jeweils mindestens 15 Minuten aufteilen.


Sonntage und gesetzliche Feiertage

An Sonntagen und gesetzlichen Feiertagen musst du grundsätzlich nicht arbeiten. Es gibt jedoch viele Ausnahmen, etwa für mehrschichtige Betriebe mit regelmäßiger Tag- und Nachtschicht, für Kraftfahrer:innen, für die Arbeit von Not- und Rettungsdiensten, bei der Feuerwehr, in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen, Gaststätten und Hotels.


Urlaub

Arbeitnehmer:innen mit einer Fünf-Tage-Woche haben in Deutschland einen Anspruch auf mindestens 20 Tage Urlaub im Kalenderjahr. Tarifvertraglich sind aber meist höhere Urlaubsansprüche vereinbart. So lag die Anzahl der Urlaubstage von Arbeitnehmer:innen in Deutschland zuletzt bei 28,3 Tagen. Den vollen Urlaubsanspruch hast du erstmalig nach sechsmonatigem Bestehen deines Arbeitsverhältnisses. 

Gehalt für Arbeitnehmer:innen

Brutto ist nicht gleich netto

Wenn du als Arbeitnehmer:in in Deutschland einen Arbeitsvertrag abschließt und sozialversicherungspflichtig beschäftigt bist, wird in deinem Vertrag dein Bruttogehalt angegeben. Brutto ist jedoch nicht gleich netto. Das bedeutet, dass du weniger ausgezahlt bekommst als in deinem Arbeitsvertrag steht.


Beispiel: Im April 2024 lag der durchschnittliche Bruttoverdienst von Vollzeitbeschäftigten in Deutschland bei 4.634 Euro im Monat. Bei sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ziehen Arbeitgeber:innen von diesem Bruttogehalt automatisch die Lohnsteuer und die Beiträge zur gesetzlichen Sozialversicherung ab. Der Vorteil ist, dass Arbeitnehmer:innen durch deine Einzahlung in die Sozialversicherung auch im Falle von Arbeitslosigkeit oder Krankheit, im Pflegefall und im Alter finanziell abgesichert sind. Die Arbeitgeber:innen übernehmen sogar einen Teil der Kosten. Je nach Einkommen, Bundesland, Steuerklasse, Krankenkasse und Familienstand können die Abzüge variieren. Bei dem genannten Beispiel von 4.634 Euro brutto erhielt eine ledige Person ohne Kinder in der Steuerklasse I im Bundesland Bremen in etwa 2.900 Euro netto im Monat.


Im Jahr 2024 stiegen die Bruttoverdienste in Deutschland um 5,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In den Jahren vor der Corona-Pandemie sind die Bruttogehälter kontinuierlich gestiegen. 2020 brach aufgrund der Pandemie und ihrer wirtschaftlichen Folgen die Lohnentwicklung etwas ein, konnte sich seitdem aber wieder erholen.